Nüchtern betrachtet stehen wir aktuell vor einem relativ einfachen Problem: Während die Preise deutlich steigen, liegt das Wirtschaftswachstum bei null. Jeder Marktteilnehmer (Arbeitnehmer, Pensionisten, Unternehmer) will die Teuerung abgegolten haben, aber mangels Wachstums ist nichts ...
Nüchtern betrachtet stehen wir aktuell vor einem relativ einfachen Problem: Während die Preise deutlich steigen, liegt das Wirtschaftswachstum bei null. Jeder Marktteilnehmer (Arbeitnehmer, Pensionisten, Unternehmer) will die Teuerung abgegolten haben, aber mangels Wachstums ist nichts da, was man verteilen könnte. Jeder versucht daher, seine gestiegenen Kosten irgendjemand anderem unterzuschieben, mit dem Ergebnis, dass wir eine klassische Lohn-Preis-Spirale erleben. Das vernichtet unsere Wettbewerbsfähigkeit und schadet der gesamten Gesellschaft, da alles teurer und unproduktiver wird. Einen Ausweg aus der Situation zu finden ist freilich schwierig, da natürlich jeder Marktteilnehmer versucht, seine eigene Position zu stärken. Wenn man aber bedenkt, dass die Staatsquote nochmals deutlich gestiegen ist und schon bei über fünfzig Prozent liegt, wird an Einsparungen in diesem Bereich kein Weg vorbeiführen. Man wird daher bei Pensionen, Sozialleistungen und Gehältern im öffentlichen Dienst den Hebel ansetzen müssen. Gleichzeitig müsste auch der Staat seine Gebührenund Steuererhöhungen einstellen.
Im privaten Bereich wird es schon deutlich schwieriger, die davonlaufenden Kosten einzufangen. Sowohl bei der Lohn- als auch bei der Preisfindung hat der Staat nur sehr beschränkte Möglichkeiten einzugreifen. Allerdings haben wir einen weitgehend funktionierenden Markt, wo sich bei passenden Rahmenbedingungen das Preis- wie auch das Lohnniveau recht rasch wieder auf ein vernünftiges Maß einpendeln sollte. Aber ohne das Durchbrechen der Teuerung seitens des Staates wird das noch länger nicht passieren, weswegen man nur auf den Mut der handelnden Personen hoffen kann.
Franz Wallig